Euroskala - der europäische Standard für Druckfarben
Brillanter Farbauftritt nach Maß! Farbsysteme von Euroskala bis Pantone
Was ist die Euroskala?
Seit 1971 setzt die Euroskala den europäischen Standard für Druckfarben. Die Europäische Farbskala für den Offsetdruck garantiert ein einheitliches Qualitätsniveau. Wichtig für Farbenhersteller und Händler gleichermaßen - so sind Farbtreue, Sättigung und Farbauftrag im CMYK-Druck (Cyan, Magenta, Yellow und Key für Schwarz) europaweit garantiert. Trotzdem rührte jedes Land zunächst in seinem eigenen Farbtopf. Im Jahr 2000 war damit Schluss: Die Labornorm DIN ISO 2846 vereinheitlichte die zahlreichen internationalen Farbskalen, ersetzte die bis dato geltende DIN 16539 und integrierte auch Normen wie die US-SWOP oder die japanische Japan Colours SF 90. Das Ideal: Egal, welches bedruckte Produkt - die farbige Wiedergabe gleicht wie einem Ei dem anderen! Dass dies in der konkreten Praxis klappt, regelt die DIN ISO 12647 als Prozesskontrolle für die verschiedenen Druckverfahren. Dort sind druckbare Farbwerte, Rasterwerte, Tonwertzunahmen etc. definiert.
Welche Farbsysteme gibt es? Euroskala CMYK, Pantone, HKS
Häufig werden wir gefragt, welchen Farbraum die Euroskala abdeckt, z. B.: Heißt 4C-Euroskala, dass ich nur in vier Farben drucken kann? Eigentlich soll das Ganze ja bunt werden ... Kein Thema! Aus den CMYK-Grundfarben lassen sich alle Druckfarben mischen, um bunt zu drucken. Das sind Cyan, Magenta, Yellow und Key (= Schwarz als Schlüsselfarbe für Kontraste und Textelemente). Kleinere bis mittlere Auflagen entstehen meist im Digitaldruck im CMYK-Modus; im Tintendruck (LFP, Large-Format-Printing) werden zusätzlich Light-Cyan, Light-Magenta, Weiß und Glanzlack verwendet. Farben, die sich von Farbsystemen wie Pantone oder dem darauf aufbauenden HKS (die Farbenhersteller Hostmann-Steinberg, Kast + Ehinger und Schmincke) unterscheiden. Jede dieser farbbrillanten, exzellent reproduzierbaren Sonderfarben trägt ihre eigene Farbnummer. Zu den Sonderfarbsystemen im Offsetdruck zählen z. B.
- Pantone coated (gestrichene Papiere)
- Pantone uncoated (ungestrichene Papiere)
- HKS K (Bilderdruckpapiere)
- HKS N (Naturpapiere)
Schon der HKS-Farbfächer hat 88 Basisfarben plus Metallic-Farben wie Gold und Silber, aber Pantone bietet noch mehr.
Damit der Farbton stimmt! Farbsysteme für maximale Einheitlichkeit
Ein weiteres Farbsystem ist die RAL-Palette (RAL = Reichsausschuss für Lieferbedingungen, 1927) genutzt in Industrie, Handwerk oder bei Folienfarben im Bereich Schauwerbegestaltung. Jede Farbe bekam eine vierstellige Farbnummer: So mussten Kunden und Lieferanten kein Farbmuster, sondern nur eine Ziffer austauschen. RAL ist riesig! Diese Nuancen können nicht einfach 1:1 in den Druck übernommen werden, sondern müssen erst (via Algorithmen etc.) in CMYK, HKS oder Pantone umgerechnet werden. Checks per Farbfächer, Farbproof oder Andruck gehen beim Thema Farbverschiebungen auf Nummer sicher. Auch ist zu berücksichtigen, dass ein Farbton je nach Lichtquelle für jedes Auge individuell anders aussieht (und auch bei unkalibriertem Monitor): Ein Magenta, das für dich kräftig rot wirkt, kann für deinen Kollegen Richtung Lila gehen, usw. Farbsysteme wie Euroskala & Co. haben das Ziel, ein Maximum an Einheitlichkeit und Verlässlichkeit herzustellen; eine festgelegte Nuance wird als diese - und nur diese! - erkannt.
Viva Magenta! Pantone Sonderfarben
Wenn Kühe lila werden, hat eine eingetragene Farbmarke für Schokoladenwaren die Hand im Spiel! Die bekannte Milka-Nuance ist eine Pantone-Sonderfarbe, per Pantone Matching System nach Kundenwunsch konzipiert. Die eigenentwickelte Farbskala enthält über 5.000 durchnummerierte Farbtöne auf der Basis von 18 Grundfarben. So ist sichergestellt, dass im Druck alle Farben harmonieren und das Ursprungsdesign perfekt reflektieren. Nach dem WYSIWYG-Motto: What you see is what you get! Jedes Jahr kürt Pantone eine Farbe des Jahres: 2023 löst Viva Magenta, ein lebensfrohes Hybridrot, das warme, helle Fair Green des letzten Jahres ab - trendbestimmend von Lounge bis Lippenstift. Pantone ist weltweit anerkannter Standard in der Druck- und Verpackungsindustrie. Glatter Flachbeutel aus Kunststoff oder Faltschachtel? Dieselbe Pantone-Farbe wirkt je nach Oberfläche durchaus anders, aber grundsätzlich ist - nicht zuletzt aus Gründen der Corporate Identity - eine international einheitliche Optik über viele Druckprodukte das Ziel. Auch Digitaldruck im Farbraum CMYK oder Hexachrome (CMYK plus Grün und Orange) kann Pantone simulieren. Auch das Niveau-Blau namens 280 C ist eine Pantone-Sonderfarbe. Endungen wie C (coated = gestrichen), U (uncoated = ungestrichen) und M (matt beschichtet) verraten die Beschaffenheit der Druckoberfläche.
Hilfe, Fachchinesisch! Zeit für eine Lektion in Druckersprech
Hinter 4C-Euroskala verbirgt sich ein vierfarbiger Druck auf verschiedenen Materialien. Aber was ist der Unterschied zwischen 4/0-farbig und 4/4-farbig? Bei 4/0 ist nur die Vorderseite, bei 4/4 auch die Rückseite des Druckbogens vollfarbig bedruckt. 4 ist die Zahl der Euroskala; andere Zahlen bezeichnen Sonderfarben oder Lacke - und 1 steht für Schwarz. Aus den CMYK-Grundfarben kannst du alle Druckfarben mischen. Deshalb musst du die Druckdatei für deine Verpackungslösung nicht im RGB-Modus, sondern im CMYK-Modus anlegen. Du wünschst dir einen Drucklack, der das Druckergebnis schützt? Gute Idee, aber geht auch zulasten der schönen Haptik bei Naturpapieren. Spotlackierung setzt gezielte partielle Effekte; Sonderlackierungen veredeln Offsetdruck per Glitter- oder Duftlack. Denn der erste Eindruck zählt: Versandkartons schützen deine Produkte, aber können noch mehr - Spaß machen! Durch brillante Optik, in deinem individuellen Design vollflächig bedruckt. Probier' einfach unseren Kalkulator aus oder bestell' dir unsere Auswahl bedruckter Versandkartons als Musterbox und Entscheidungshilfe.
Recycling: Wie nachhaltig sind Druckfarben?
Druckfarben nach Euroskala und anderen Farbskalen nehmen Einfluss auf das Verpackungsrecycling. Alle - Handel, Produzenten, Druckfarbenhersteller und Verpackungsdesigner - sind hier in der Verantwortung. Moderner Verpackungsdruck arbeitet mit nachhaltigen Pigmenten, damit später möglichst viel - von Versandkarton bis Standbodenbeutel - ins Recycling darf. Je recyclingfähiger eine Verpackung inklusive Bedruckung, desto besser die Umweltbilanz, wasserbasierte Digitaldrucktinten überholen hier UV-Druckfarben um Längen. Doch wohin mit der Druckfarbe des gebrauchten Verpackungskartons? De-Inking zieht sie heraus. Auch hier machen UV-gehärtete Lacke keine gute Figur, weil sie konventioneller Entfärbung kaum zugänglich sind. Du fragst, was mit den Euroskala-Druckfarben beim Recycling deiner Flachbeutel aus Kunststoff-Folie passiert? Auch sie dürfen zurück in den Wertekreislauf, um zu Regranulaten und neuen Verpackungen zu werden.
Los geht's: So bereitest du Druckdaten richtig vor!
Euroskala-Verpackungsdruck liebt Vektoren! Programme wie Adobe Illustrator liefern die nötigen Vektordaten (Photoshop arbeitet leider mit Pixeln). Du solltest die Druckdaten als PDF (PDF / X-4:2010") für qualitativ hochwertigen Druck abspeichern. Gedruckt wird natürlich nach Euroskala im Farbraum CMYK - also Druckdaten bitte nicht im RGB-Farbraum (den Lichtfarben deines Monitors) anlegen, sondern in den (Körperfarben-)Farbraum zu CMYK wechseln! Nutzt du unsere Druckvorlagen, ist CMYK schon voreingestellt. Und wie legst du Schwarz richtig an? Theoretisch als einen Mix aus allen Farben übereinander - eine ziemliche dicke Farbschicht. Praktisch brauchst du aber mehr Präzision, weshalb du schwarze Texte und Elemente stets als 100 Prozent Key anlegen solltest. Hast du es zusätzlich mit produktspezifischen Sonderfällen wie transparenten Beutelverpackungen oder Faltschachteln aus dunklerem Naturkarton zu tun, heißt die Lösung Deckweiß / HPI-White: So kann man weder hindurchsehen, noch scheint die Materialfarbe durchs Design. Nutzt du die Druckfarbe Weiß vollflächig, erscheint transparente Folie in diesen Bereichen weiß.