Lebensmittelkennzeichnung: Warum sie für Verbraucher und Hersteller wichtig ist
Die Bedeutung der Lebensmittelkennzeichnung für Verbraucher und Hersteller
Wozu Lebensmittelkennzeichnung?
Verbraucher fragen, Etiketten antworten. Transparente Lebensmittelkennzeichnung mit Angaben wie Zutatenliste, Nährwerttabelle, Mindesthaltbarkeit, Füllmenge u. v. m. soll Produktvergleich und Kaufentscheidung erleichtern - und Verbraucherschutz leisten. Einige Produktinformationen stellen Hersteller freiwillig bereit, andere sind verpflichtend, wieder andere nur für ausgewählte Waren vorgeschrieben. Außerdem unterscheidet Lebensmittelkennzeichnung zwischen verpackt und unverpackt. Immer gilt: Verpackung bzw. Etikett müssen Pflichtangaben sichtbar, unverwischbar und lesbar auf Deutsch ausweisen. Wie du Etiketten ohne Rückstände entfernen kannst, liest du hier.
Welche Angaben gehören aufs Etikett?
- Verkehrsbezeichnung, sachlich, eindeutig, verständlich
- Zutatenverzeichnis inkl. Allergenen mit Füllmenge, Stückzahl, Gewicht , Volumen
- Mindesthaltbarkeitsdatum, Verbrauchsdatum
- Kontaktinformationen Lebensmittelunternehmer
- Losnummer der Charge, wichtig bei Rückruf
- Nährwertkennzeichnung als Tabelle
- Alkoholgehalt (bei über 1,2 Volumenprozent)
- Zusatz: Preis, am Produkt oder direkt in der Nähe
Auf welcher Rechtsgrundlage erfolgt Lebensmittelkennzeichnung?
Was ist eine Verkehrsbezeichnung?
Umfangreiche Lebensmittelkennzeichnung steht meistens hinten auf dem Flaschenetikett - geworben wird vorn! Brand und Lebensmittelbezeichnung, früher Verkehrsbezeichnung, sind nicht identisch. Letztere versteckt sich im Kleingedruckten, was aus vollmundigem Miracoli eine leidenschaftslose Tomatensoße macht. Handelsmarken dürfen die Bezeichnung nicht ersetzen: Schließlich enthält nicht alles, wo Pfirsich draufsteht, auch das saftig-samtige Obst - und verwandelt sich deshalb in der Lebensmittelkennzeichnung zum Milchmischgetränk aus Magermilch mit Pfirsichgeschmack. Bezeichnungen, die für bestimmte Lebensmittel wie Fruchtsaft, Honig oder Milch sind rechtlich festgelegt und müssen somit auch auf den Lebensmitteletiketten angegeben werden.
Wie sind Zutaten aufzulisten?
Sämtliche Zutaten müssen in absteigender Reihenfolge ihres Gewichtsanteils aufgeführt werden. Was jedoch nichts darüber aussagt, was drin ist, wenn das Produkt im Regal steht. Die Information bezieht sich auf den Zeitpunkt der Verwendung bei der Herstellung. Jeder Stoff, jedes Erzeugnis, auch Aromen, Zusatzstoffe und Lebensmittelenzyme, sind mit exakter Verkehrsbezeichnung aufzuführen - sogar die Bestandteile zusammengesetzter Zutaten, die bei der Herstellung verwendet wurden. Was Sammelbegriffe wie Fisch für jede Art Fisch nicht ausschließt. Klassenbezeichnungen von Zusatzstoffen wie z. B. Farbstoff nennen auch den Verwendungszweck, dahinter folgen Verkehrsbezeichnung oder E-Nummer. Und auch daran hat der Gesetzgeber gedacht: Keine Aufzählung ohne vorangestellten Tipp, dass nun die Zutatenliste kommt - im Hinweis muss das Wort Zutaten erscheinen.
Welche Regeln gelten für das Zutatenverzeichnis?
Falls du bestimmte Zutaten vermeiden möchtest, hilft dir das Zutatenverzeichnis dabei. Was ist drin in dieser Tiefkühlpaella? Als Lebensmittel aus mehreren Zutaten gehören alle auf die Verpackung - zu Reis, Gemüse, Muscheln und Hühnchen, in Mengenreihenfolge - oder indem separat und in Klammern unter Meeresfrüchte steht, dass es sich um Krabben und Miesmuscheln handelt. Aufschlüsselungen bis ins kleinste Detail, die nur bei Gewürz- und Kräutermischungen (Allergene wie Sellerie ausgenommen) und zusammengesetzten Zutaten von unter zwei Prozent entfallen. Und natürlich bei Lebensmitteln wie Milch, die nur eine Zutat haben. Manche Zutaten entfalten nur während der Produktion Effekte, aber sind im Endprodukt irrelevant - wie bestimmte Zusatzstoffe, Enzyme, Lösungsmittel oder Trägerstoffe für Zusatzstoffe, Vitamine und Aromen. Diese müssen - mit Ausnahme kennzeichnungspflichtiger Allergene - nicht draufstehen.
Was ist bei Zusatzstoffen zu beachten?
Farbstoffe, Konservierungs- und Verdickungsmittel sind Zusatzstoffklassen nach der Zusatzstoffzulassungsverordnung (ZZulV), die entweder mit konkreter Bezeichnung - wie Verdickungsmittel Guarkernmehl - oder plus E-Nummer vermerkt sind (Verdickungsmittel E 412, Süßstoff Sacharin E954 etc.) Gem. § 9 ZZulV anzugeben:
- (Azo-)Farbstoffe
- Zusatzstoffe zur Konservierung (ggf. Nitritpökelsalz oder/und Nitrat)
- Antioxidationsmittel
- Geschmacksverstärker
- Schwefel (geschwefelt)
- Eisen-II-gluconat (E 579), Eisen-II-lactat (E 585) (bei Oliven: geschwärzt)
- Zusatzstoffe (E-Nummer) für die Oberflächenbehandlung von Obst (gewachst)
- Zusatzstoffe (E-Nummer) für Fleischerzeugnisse (mit Phosphat)
- weitere Zusatzstoffe, etwa zum Süßen von Lebensmitteln
Wie sind Allergene auszuweisen?
Für Allergiker ist akribische Lebensmittelkennzeichnung u.U. überlebenswichtig. 14 Hauptallergene schaffen es - besonders ausgezeichnet in Fettdruck, farblich, kursiv oder Großbuchstaben - aufs Etikett. Sie sind in Anhang II der Lebensmittelinformationsverordnung aufgeführt. Bei Allergenen fordert der Gesetzgeber diese Lebensmittelkennzeichnung auch bei Produkten ohne zwingendes Zutatenverzeichnis, bei loser Ware und Allergenen in Kleinstmengen. Im Zutatenverzeichnis sind Allergene mit klarem Hinweis auf die Zutatenbezeichnung aufzuführen. Ähnlich wie bei Lebensmittelverpackungen ist auf Stoffe, die Unverträglichkeiten auslösen, mit dem Wort "Enthält" hinzuweisen, gefolgt vom Namen des Allergens. Es geht z. B. um glutenhaltige Getreide wie Weizen, Roggen, Hafer, Gerste, Dinkel oder Kamut? Die Lebensmittelkennzeichnung bei Allergenen erstreckt sich auf alle Erzeugnisse, die daraus hergestellt werden.
Wie informiert Lebensmittelkennzeichnung über Nährwerte?
TSeit 2020 möchte eine neue Lebensmittelkennzeichnung vorn auf dem Produkt zeigen, wie gesund ein Lebensmittel ist - namens Nutri Score, einer fünfstufigen Farbskala von A bis E - freiwillig und kostenlos nach Registrierung bei Santé Public France möglich. Neben dem Nutri Score existiert seit 13. Dezember 2016 eine offizielle Nährwertkennzeichnung, Pflicht bei vorverpackten Lebensmitteln. Ausnahme: Nahrungsergänzung, Mineralwasser und kleinen Verpackungen mit weniger als 25 cm² Oberfläche. Was steckt ernährungsphysiologisch in diesem Joghurt, beim Direktvergleich am Kühlregal? Diese dauerhafte Lebensmittelkennzeichnung enthält die so genannten Big 7 mit Kalorien und Menge (Bezugsgröße 100 gr bzw. 100 ml), in folgender Reihenfolge: Energie (Brennwert), Fett, gesättigte Fettsäuren, Kohlenhydrate, Zucker, Eiweiß und Salz - am besten als Tabelle. Du möchtest abspecken? Bei Nahrungsergänzungsmitteln findest du außerdem Infos zu Vitamin-, Mineralstoff- und Ballaststoffgehalt.
Was muss sonst noch deklariert werden?
Alles über 1,2 Volumenprozent Alkohol ist zu deklarieren, für Weine gelten Sonderregelungen. Schnell nachschauen: Wieviel haben die leckeren Profiteroles, die es gleich zum Nachtisch gibt? Eine Ziffer mit maximal einer Dezimalstelle und dem Zeichen % vol. zeigt es. Entwarnung für dein Dessert, denn es hat ein Zutatenverzeichnis - etwas, das bei Lebensmitteln über 1,2 Volumenprozent ebenso wie die Nährwertdeklaration fehlen darf. Da du schon mal dabei bist, checkst du auch den Pizzakarton. Pizzabelag hergestellt aus Pflanzenfett? Dahinter verbirgt sich ein Lebensmittel-Imitat namens Analogkäse - und hinter "aus Fleischstücken zusammengefügt" Klebefleisch, das so tut, als sei es ein gewachsenes Stück. Für Fisch gilt Gleiches. Solche Stoffe sind direkt beim Produktnamen in mindestens 75 Prozent der Produktnamengröße anzugeben. Wer diese Lebensmittelkennzeichnung vergisst, macht sich strafbar. Seit Neuestem sind auch Insekten in aller Munde. Welche Regeln der Lebensmittelkennzeichnung dabei gelten, findest du auf der Seite des Bundesamts für Verbraucherschutz.
Was bedeutet das Mindesthaltbarkeitsdatum?
Bis wann Pfirsichgetränk oder Paella mit spezifischen Eigenschaften wie Geschmack, Geruch und Nährstoffen laut Herstellergarantie erfreuen, sagt dir das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) - ungeöffnet und richtig gelagert. Was richtig gelagert heißt, steht dort, wo Lagertemperatur entscheidet, auch drauf. Auf mindestens haltbar bis bzw. mindestens haltbar bis Ende folgt das Datum - oder ein Hinweis, wo diese Information auf der Verpackung steht - z. B. mindestens haltbar bis: siehe Deckel. Unter drei Monate haltbare Lebenmittel tragen Tag und Monat, bei drei bis 18 Monaten Monat und Jahr, alles über 18 Monaten nur die Jahreszahl. Preisfrage: Was haben frisches Obst und Gemüse (Keime und Sprossen ausgenommen), Zucker, Essig und Salz gemeinsam? Richtig - sie sind verpackt, aber brauchen kein MHD.
Warum ist das Verbrauchsdatum wichtig?
Niemand sollte durch den Verzehr leicht verderblicher Lebensmittel seine Gesundheit riskieren - und kein Händler seinen guten Ruf! Anders als solche mit abgelaufenem MHD dürfen Produkte, deren Verbrauchsdatum abgelaufen ist, nicht mehr verkauft werden. Hinter "zu verbrauchen bis" stehen Tag, Monat und ggf. Jahr. Dieses Datum markiert den letzten Tag, an dem du dein Hackfleisch oder deine Rohmilch noch bedenkenlos verzehren kannst. Braucht ein Produkt bestimmte Aufbewahrungsbedingungen (gekühlt bei max. 7 Grad aufbewahren etc.) sind auch diese nach dem Verbrauchsdatum aufzudrucken. Auch ein Verzehrzeitraum macht Sinn, um geeignete Verwendung zu gewährleisten - nach Öffnen innerhalb von drei Tagen verzehren usw. Das Einfrierdatum hingegen ist ein Lebensmittelkennzeichen, das für eingefrorenes Fleisch, Fleischzubereitungen und unverarbeiteten Fisch gilt - auf deiner Paella suchst du es also vergebens.
Nettofüllmenge - wieviel ist drin?
Die Nettofüllmenge bezeichnet das Gewicht in Gramm bzw. Volumen in Millilitern. Wie viele Sauerkirschen oder saure Gurken sind wirklich im Glas? Der Rest ist Essig (oder Saft); bei Lebensmitteln in Flüssigkeit ist das Abtropfgewicht anzugeben. Dank der Lebensmittelkennzeichnung von Konzentraten wie Getränkesirupen oder Gemüsesuppen kannst du planen, wieviel du bei Zubereitung in (Milli-)Litern erhältst. Ohne Nettofüllmengenangabe kommen z. B. aus:
- Lebensmittel unter fünf Gramm (Ausnahme Gewürze, Kräuter)
- Produkte, die nach Stückzahl verkauft werden
- Waren, die in Anwesenheit des Käufers gewogen werden
Kennst du das? Nach Öffnen der Verpackung erlebst du eine negative Überraschung. Weil auf Karton oder Beutel alles viel größer aussah. Um so etwas zu verhindern, müssen Zutaten, die durch Abbildungen besonders hervorgehoben werden, auch im Zutatenverzeichnis den Anteil der Zutat in Prozent ausweisen - wie deine 10 Prozent Nüsse im Müsli, für dich eindeutig zu wenig!
Wie ist Preisinformation organisiert?
Zu vollständiger Lebensmittelkennzeichnung gehört auch der Preis, an der Ware oder in direkter Nähe. Neben dem Endpreis ist für einen umfassenden Vergleich von abgepackten Mengen auch der Grundpreis - z. B. 100 g: 99 Cent anzugeben. Für Unverpacktes wie frisches Wochenmarkt-Gemüse oder Bäckerbrote genügt ein Schild neben der Ware. Denn wer mehr wissen möchte, kann hier den Verkäufer fragen. Bei Obst und Gemüse ist das Herkunftsland zu deklarieren, unverpackte tierische Lebensmittel wie lose Eier tragen den Erzeugercode als Ziffern und Buchstaben auf der Schale. Alternativ kann auch eine ausführliche schriftliche Lebensmittelkennzeichnung - mittels leicht zugänglichem Aushang - über unverpackte Lebensmittel informieren.
Weiteres: Gebrauchsanleitungen und Warnhinweise
Ob Tütensuppe, Convenience-Produkt oder Backmischung: Ist es schwierig, ein Lebensmittel ohne Gebrauchsanleitung angemessen zu verwenden, muss sie dabeisein - in Worten, Bilder allein genügen nicht. Auch zum Schutz der Gesundheit hat die LMIV Hinweise parat. So warnt Lebensmittelkennzeichnung vor Azo-Farbstoffen, die Aktivität und Aufmerksamkeit bei Kindern beeinträchtigen können. Oder vor erhöhtem Koffeingehalt (in mg je 100 ml) in Energiedrinks - Kindern, Schwangeren und Stillenden nicht zu empfehlen. Koffeinhaltige Zubereitungen auf Kaffee- und Teebasis dagegen brauchen diese Lebensmittelkennzeichnung nicht - ihr Name ist schon Programm. Diese Wursthülle lacht dich an? Ist sie essbar, nur zu - falls nicht, weist dich Lebensmittelkennzeichnung auch darauf hin.
Wie arbeiten Identitäts-, Genusstauglichkeits- und Herkunftskennzeichen?
Seit 2006 müssen zulassungspflichtige Erzeuger wie Schlacht- oder Milchbetriebe ein so genanntes Identitätskennzeichen auf allen Fertigverpackungen von Lebensmitteln tierischer Herkunft (mit Ausnahme verarbeiteter Lebensmittel) anbringen - von Fleisch- und Fischereiererzeugnissen über Milch bis zu Eiern, Innereien, Gelatine und Froschschenkeln. Achtung: Das Identätskennzeichen ist nicht mit dem Genusstauglichkeitskennzeichen gleichzusetzen, einem Stempel für amtlich geprüfte Schlachtkörper (früher Veterinärkontrollnummer). Das ovale Lebensmittelkennzeichen weist Erzeugerland (wie DE für Deutschland), Bundesland (wie BY für Bayern) und die dreistellige Zulassungsnummer des Betriebs sowie die Abkürzung EG aus. (Abkürzungen der Erzeugerländer, Liste unter dem Link bvl.bund.de). Die Herkunft findest du in der Herkunftskennzeichnung; bei pflanzlichen Ölen und Fetten ist die Pflanze zu nennen, bei verpacktem frischem sowie gekühltem oder tiefgefrorenem Schweine-, Schaf-, Ziegen- und Geflügelfleisch stehen Infos zu Schlachtung und Land der Aufzucht auf der Packung.
Was gilt bei Lebensmitteln mit Gentechnik?
Gentechnisch veränderte Organismen (GVO) sowie Futtermittel und Lebensmittel, die daraus bestehen, GVO enthalten oder aus GVO hergestellt werden, müssen nach EU-Verordnung eine entsprechende Lebensmittelkennzeichnung tragen. Es sei denn, die Produkte stammen von mit gentechnisch veränderten Futtermitteln gefütterten Tieren - oder das Lebensmittel enthält nur zufällige oder technisch unvermeidbare GVO-Spuren von maximal 0,9 Prozent. Wobei der Unternehmer nachweisen muss, dass er versucht hat, GVO-Verunreinigungen zu vermeiden. Jeder GVO mit EU-Marktzulassung erhält einen Erkennungsmarker (Unique Identifier) als Code aus Zahlen und Buchstaben: MON-Ø4Ø32-6 beispielsweise steht für eine gentechnisch veränderte Sojabohne von Monsanto. Dieser Unique Identifier ist überall zu finden - in jedem Dokument und Lieferschein über die komplette Produktions- und Vertriebskette, von Hersteller bis Endverkäufer. Etwas, das besonders bei Produkten wie Öl oder Zucker, die keine nachweisbare DNA mehr enthalten die Rückverfolgbarkeit sichert.
Health-Claims-Verordnung - nicht nur für Medikamente!
Bei nährwert- und gesundheitsrelevanten Angaben ist auch die (EU-) Health-Claims-Verordnung mit im Boot, wo es um kommerzielle Mittelungen bei Kennzeichnung und Werbung geht. Das breitgefächerte Anwendungsspektrum reicht von Produkten in Handel, Handwerk und Gastronomie bis zu unverarbeiteten Lebensmitteln wie Obst und Gemüse.
Wozu dienen Losnummern?
Wer ist für Lebensmittelkennzeichnung verantwortlich?
Eine Fischvergiftung hat dich erwischt! Zum Glück stehen Name und Anschrift auf der Paella-Packung, falls du den Lebensmittelunternehmer kontaktieren willst. Verantwortlich für die Lebensmittelkennzeichnung ist derjenige, unter dessen Namen ein Lebensmittel vermarktet wird - zuerst der Hersteller, an zweiter Stelle aber auch Verpacker oder Verkäufer. Lebensmittel von außerhalb der EU weisen den einführenden Importeur aus. Alle sind dafür verantwortlich, dass Lebensmittel, die der LMIV nicht genügen, nicht in den Verkehr gebracht werden. Beim Internethandel mit Lebensmitteln sind Pflichtangaben dem Verbraucher vor Vertragsschluss zur Verfügung zu stellen - verantwortlich ist der Website-Inhaber.
Was passiert bei Verstößen?
Wer gegen Kennzeichnungspflichten verstößt, riskiert Bußgelder, aber auch wettbewerbsrechtliche Abmahnungen durch die Konkurrenz. Neben Regelungen zu Straf- und Ordnungswidrigkeiten enthält die LMIV auch Bestimmungen zu Verkehrs- und Abgabeverboten - gültig auch bei inkorrekten freiwilligen Angaben! Institutionen wie Lebensmittel- und Veterinärinstitute nehmen Zusammensetzung und Lebensmittelkennzeichnung unter die Lupe. Kennzeichnungsmängel machen einen Großteil der Probenbeanstandungen aus - wie Fehler bei der Mindestschriftgröße (1,2 mm, orientiert am kleinen X), der Lebensmittelkennzeichnung von Imitaten oder der Allergenkennzeichnung unverpackter Ware. Außerdem erfolgt die Lebensmittelkennzeichnung nicht immer wie vorgeschrieben in deutscher Sprache; Waren mit ausländischer Deklaration, die noch nicht mehrsprachig bedruckt sind, benötigen stets ein deutschsprachiges Zusatzetikett (Aufkleber).