Versandkartons bedrucken - diese 4 Dinge solltest du beachten!
Versandkartons aus Wellpappe gibt es als Standardverpackungen wie Sand am Meer. Häufig in festen Formaten direkt von der DHL, DPD oder GLS angeboten. Aber wer möchte schon sein wie alle anderen? Der erste Eindruck bei deinen Kund*innen zählt und geschieht meistens direkt nach dem Erhalt deiner Ware durch die Post. Dein Versandkarton hat dabei vor allem die Aufgabe, sowohl visuell als auch haptisch zu überzeugen. Vor allem ein bedruckter Versandkarton mit deinem Logo, ein an dein Produkt angepasstes Kartonformat und ein besonders hochwertiges Material verleihen deiner Marke einen völlig neuen Auftritt.
Das sogenannte “unboxing” nimmt einen immer größer werdenden Stellenwert bei Konsumenten ein und auch Start-Ups und kleine Marken haben diesen Trend für sich entdeckt. Nicht umsonst setzen große Modelabels und Versandhändler schon lange auf bedruckte Versandkartons, die anhand von einem Logo und vielen Farben die Marke widerspiegeln.
Ein großes Problem, das aber vor allem Start-Ups und kleine Brands häufig haben, ist, dass ein individueller Versandkarton mit Logo in kleinen Stückzahlen häufig sehr teuer sein kann. Das hat vor allem produktionsbedingte Ursachen. Durch ein paar Stellschrauben lässt sich aber selbst für kleine Auflagen häufig ein akzeptabler Preis realisieren, und ich möchte dir erklären wie.
Tipp 1. Anwendungszweck deines Versandkartons
Bei der Auswahl des richtigen Kartons geht es vor allem um den entsprechenden Verwendungszweck. Am Markt gibt es viele unterschiedliche Anbieter mit vielen verschiedenen Wellpappen. Unterschieden wird vor allem zwischen einwelliger Wellpappe und doppelwelliger Wellpappe. Je nach Gewicht und Größe deines Produkts solltest du dich für eine der Varianten entscheiden. Wenn du ein leichtes und kleines Produkt hast, ist eine einwellige E-Welle oder B-Welle absolut ausreichend. Wenn du ein schweres und großes Produkt versenden möchtest, empfehle ich dir eine doppelwellige Wellpappe wie zum Beispiel eine BC-Welle.
Abbildung 1: Unterschied zwischen einwelliger Wellpappe und zweiwelliger Wellpappe (E-Welle, B-Welle, BC-Welle)
Für eine grobe Orientierung listen wir dir hier auf, welches Produktgewicht / Versandgewicht zu welcher Wellpappe passt. Wichtig ist, dass diese Angaben ausschließlich für unsere Wellpappe gilt.
Tipp 2. Format deines Versandkartons
Ein zu einfach dargestellter Vergleich zwischen einem individuell bedruckten Versandkarton nach Maß und einem Standardkarton ist daher nicht zu empfehlen. Entscheidend sind die insgesamt anfallenden Kosten. Ein zu großer Standardkarton verursacht nämlich häufig auf den ersten Blick unscheinbare Kosten für zusätzliches Verpackungsmaterial und einen höheren Paketpreis.
Ich empfehle dir daher, dich bei der Auswahl deiner Versandkartons an den Maßen deines Produkts zu orientieren. So kommt dein Produkt garantiert sicher an, und du sparst dir zusätzliches Füllmaterial, um übergroße Kartons “passend” zu machen. Im Idealfall orientierst du dich zusätzlich noch an den empfohlenen Standardmaßen der Versanddienstleister (S, M, L, …), um so günstig wie möglich versenden zu können.
Tipp 3. Farbigkeit deiner gewünschten Wellpappe
Herkömmlich erhältst du Versandkartons vor allem in “beidseitig braun”. Das bedeutet, dass sowohl die Ober- als auch die Unterbahn aus braunem Papier besteht. Alternativ erhältst du unterschiedliche Versandverpackungen auch in den Farben außen weiß/innen weiß (weiß/weiß) oder außen weiß/innen braun (weiß/braun).
Bei einem einfachen Druckmotiv, zum Beispiel ein einfarbig schwarzes Logo, spielt die Farbigkeit der Oberbahn (Außenseite) eine untergeordnete Rolle. Sowohl auf einem braunen als auch auf einem weißen Material kommt der Druck gut zur Geltung. Sobald jedoch umfangreichere Motive mit mehrfarbigen Designs und großen Farbflächen oder Farbverläufen gedruckt werden, empfehlen wir eine weiße “Oberbahn” (bei Innendruck “Unterbahn”). Warum fragst du dich? Braunes Material scheint stets leicht durch dein Design durch und sorgt dafür, dass deine Wunschfarben schwächer und blasser erscheinen.
- Für ein einfarbiges Motiv (z.B. ein Text oder ein Logo) empfehlen wir dir eine braune oder eine weiße Wellpappe
- Für ein mehrfarbiges Motiv (z.B. ein Text oder ein Logo) empfehlen wir dir eine braune oder eine weiße Wellpappe
- Für ein mehrfarbiges Motiv mit großen Farbflächen oder Farbverläufen (z.B. ein Bild oder ein vollflächig bedruckter Karton) empfehlen wir dir eine weiße Wellpappe
Tipp 4. Das richtige Produktionsverfahren
- Digitaler Direktdruck
- Offsetdruck (Kaschierte Wellpappe)
- Flexodruck (Direktdruck)
Versandkartons in kleinen Mengen:
Je nach Auflage eignen sich die jeweiligen Verfahren mehr oder weniger. Für sehr kleine Auflagen ist der digitale Direktdruck ideal geeignet. Dabei wird direkt auf die Wellpappe gedruckt - das ist vergleichbar mit deinem Office-Drucker, nur viel größer. Dieses Verfahren ist vor allem für Auflagen zwischen 1 - 500 Stück geeignet. Die geeignete Obergrenze für dieses Verfahren variiert je nach Größe deines gewünschten Kartons (je kleiner, desto höher die geeignete Auflage).
Versandkartons in mittelgroßen Auflagen:
Für mittelgroße Auflagen zwischen 500 bis circa 25.000 Stück ist der Offsetdruck optimal geeignet. Dabei wird separat auf die oben erklärte Oberbahn gedruckt und der Druckbogen wird im Nachhinein auf die gewünschte Wellpappe aufgeklebt (kaschiert). Dieses Verfahren eignet sich nicht für kleine Mengen, da separate Druckkosten für Druckplatten und Verbrauchsmaterial anfallen.
Versandkartons in großen Auflagen:
Für große Auflagen über 25.000 Stück ist der Flexodruck sehr gut geeignet, da sehr schnell und kostengünstig gedruckt werden kann. Die Vorlaufkosten für die benötigten Druckplatten (in diesem Fall Klischees) und Verbrauchsmaterialien sind jedoch so hoch, dass sich kleine Mengen nicht abbilden lassen.