Alles Wissenswerte rund um Kraftpapier - von Herstellung bis Umweltbilanz
31.07.2024 |
Birgit Brüggehofe |
Verpackung
Starke Leistung! Alles Wissenswerte rund um Kraftpapier - von Herstellung bis Umweltbilanz. Aufreißen, reinbeißen, wegschmeißen? Verbraucher 2023 wollen mehr - und fordern die nachhaltige Verpackung als unverzichtbare Produkteigenschaft. Kraftpapier gibt es schon lange, aber mit dem E-Commerce Trend rückt das Verpackungsmaterial frisch in den Fokus. Denn Kraftpapier, die festeste Papiersorte überhaupt, kann mehr als nur Industrieverpackung. Der umweltbewusste Konsument von heute verlangt nach umweltfreundlichen Verpackungslösungen, und hier kommt der Standbodenbeutel ins Spiel. Ein Standbodenbeutel aus Kraftpapier bietet nicht nur eine stabile Verpackung für Produkte, sondern ermöglicht auch eine natürliche Oberflächenhaptik. Doch was ist Kraftpapier? Und ist das, was so naturnah braun daherkommt, eine umweltfreundliche Idee?
Was ist Kraftpapier?
Die Papiersorte mit der höchsten Festigkeit ist ein Herkules. Robust und strapazierfähig gibt es Kraftpapier bis zu einem Flächengewicht (Grammatur) von 120 g/m² - auch unsere Standbodenbeutel sind daraus gemacht. Was im Flächengewicht darüber liegt, nennt sich Kraftliner und wird zu Kartonagen und Wellpappe. Kraftpapier besteht zu mindestens 80 Prozent aus neuen Holzfasern (Primärfasern) und maximal 20 Prozent recycelten Fasern (Sekundärfasern). Der Löwenanteil besteht aus frischem langfaserigem Nadelholz-Sulfatzellstoff - holzfrei, säurefrei und ungebleicht. Du erkennst Kraftpapier daran, dass es einseitig glatt und etwas dunkler als Papiersorten aus Altpapier ist - wie z. B. Schrenzpapier und seine Variante namens Testliner. Schrenzpapier? Diese gräuliche, preiswerte Sorte aus unsortiertem, recyceltem Altpapier ist die einfachste Papierqualität überhaupt, aber macht bei der Produktion von Wellpappe einen guten Job. Leider sind Altpapier-Fasern zu kurz und nicht intakt genug, um Primär- bzw. Frischfasern zu ersetzen. Mach' einfach den Test: Wenn du Kraftpapier schräg einreißt, sind seine besonderen Fasern zu sehen. Wie dunkel Kraftpapier - von graubraun bis tiefbraun - erscheint, variiert je nach Holzart und der Höhe Recyclingfaser-Anteils.
Wie wird Kraftpapier hergestellt?
Die langen Fasern sind sein Geheimnis! Gewonnen werden sie im Sulfatverfahren, die Methode der Wahl, um harzreiches Holz zu verwerten. Dazu erhitzt man Hackschnitzel im Kessel unter erhöhtem Druck, gibt Natronlauge und Natriumsulfid hinzu und schließt den Zellstoff in einem mehrstündigen Prozess zum Sulfatzellstoff auf. Herausgelöste Fette und Harze machen sich später als Nebenprodukte wie Terpentin nützlich. Alternativ zu Nadelholzzellstoff aus Kiefer und Fichte lassen sich auch alternative Rohstoffe wie Heu nutzen, das auch in umweltfreundlichem Graspapier steckt. Etwas Stärke, Leim und Alaun (ein ungiftiger Kristall, aus Gesteinssalzen und -metallen) kommen hinzu - zur Papierbehandlung, für bessere Farbhaftung und noch widerstandsfähigere Oberflächen. Auf Füllstoffe, üblich in der Herstellung grafischer Papiere, wird bei Kraftpapier verzichtet. Auch gebleicht wird Sulfatzellstoff nicht, denn ungebleicht ist er besonders fest!
Halbgebleichter Zellstoff ist ebenfalls noch relativ robust, während die Festigkeit bei blendendweiß gebleichtem Sulfatzellstoff geringer ist.
Das industrielle Produktionsverfahren hat noch viel mit traditionellem Papierhandwerk gemeinsam, mit
- Schöpfen der Fasersuspension
- Pressen
- Trocknen
- Leimen
- Glätten
Allerdings erfolgt heute eine Papierbahnbildung auf Langsiebmaschinen, wobei eine feuchte Bahn durch Abfiltern auf dem Siebband erzeugt wird. Diese passiert dann Press- und Trockenpartie der Maschine sowie Leimpresse und Glättwerk.
Welche Arten von Kraftpapier gibt es - und was kann es?
Seine robusten Fasern machen Kraftpapier zum idealen Packpapier, aber Kraftpapier kann noch einiges mehr! Das Material kommt als Bandierrollen oder Bogen mit Grammaturen von 50, 60, 80, 100 oder 120 g/m². Neben Kraftpapier als Schutz- und Außenverpackung fungiert es auch als Zwischenlage, z. B. als Interleaving- oder Mitlaufpapier in der Stahlindustrie. Dünnes Kraftpapier um 20 g/m² leistet als Flaschenwickler oder Einschlagpapier für Metallwaren seinen Dienst. Und dickes Kraftpapier? Ist ein hochbelastbares Kraftpapier, das sich in Säcke für Zement, Kartoffeln oder Düngemittel verwandelt. Besonders gut sieht übrigens geripptes Kraftpapier aus - von der Geschenkverpackung bis zum edlen Briefumschlag. Kreppung? Steigert das Volumen von Kraftpapier und erhöht den Polsterschutz, während Beschichtungen, etwa mit Polyethylen, Kraftpapier wasserfest, fettundurchlässig oder aromadicht machen. Falls du dich für Standbodenbeutel aus Kraftpapier interessierst, bekommst du diese als weißes und braunes Naturpapier, identisch im Aufbau. Beide überzeugen mit sehr guter Hochbarriere gegen Aromaverlust, Sauerstoff und Kohlenstoffdioxid - und sind auch optisch attraktiv. Das Flächengewicht ist die Summe mehrerer Komponenten: Der Papieranteil hat eine Grammatur von 60 g/m², Polyethylen (PE) addiert weitere 7 g/m²; etwas Ethylenvinylalkohol (EVOH) kommt hinzu. Das Verhältnis von recyclingfähiger Pappe und PE liegt bei etwa 89:11.
Was ist Kraftpapier, was Kraftkarton?
Kraftkarton ist ein aus Pulpe aus Holzfasern oder recyceltem Karton gewonnenes Material. Den starken, aber leichten Karton, der sich etwas rau anfasst, gibt es von 20 g bis 120 g. Kraftkarton ist recycelbar und lässt sich individuell gestalten. Wie wird Kraftpapier zu Kraftkarton? In der Wellpappenmaschine durchläuft Wellpappe ein Klebeverfahren und wird zwischen zwei Bögen aus Kraftpapier integriert: Fertig ist der Kraftkarton! Bei der Belastbarkeit gibt es Unterschiede. Standardversandkartons aus kaschierter Wellpappe arbeiten mit einer Lage Wellpappe, Umzugskartons mit mehreren, starken Bögen für maximale Stabilität. Materialien mit dem FSC-Siegel sagen: Dieses Papier stammt aus nachhaltiger Forstwirtschaft. Inzwischen verdrängen kostengünstige, widerstandsfähige Kraftkartons Materialien wie Plastik und gefärbten Karton - und sind, geschmückt mit exklusiven Designs, immanenter Teil der Branding-Strategie.
Dabei eignet sich Kraftkarton für die Verpackung von
- Kosmetika
- Lebensmitteln
- Schmuck
- kleinen Gastgeschenken
- warmen Speisen von Catering bis Pizza-Service
Kraftpapier - wirklich umweltfreundlich oder reines Greenwashing?
Plastiktüten sind out! Biologisch praktisch nicht abbaubar, sind sie aus dem Einzelhandel weitgehend verschwunden. Kunden greifen zu neuen Tütenarten wie widerstandsfähigen Kraftpapiertüten - so robust, dass sie sich mehrfach nutzen lassen. Haben sie ausgedient, gehen sie ins Papierrecycling und zurück in den Wertstoffkreislauf - ohne später zu neuem Kraftpapier zu werden. Doch starten wir am Anfang: 1884 wurde das durch Carl Ferdinand Dahl entwickelte Sulfatverfahren (Kraftverfahren) in den USA patentiert. Das bis heute wichtigste Holzaufschlussverfahren in der Papierherstellung darf - zumindest, was den Beginn seiner Laufbahn angeht - ohne Not als Umweltsau bezeichnet werden. Inzwischen sind Umwelt- und Geruchsbelastung im Papierfabrik-Umfeld dank moderner Produktionsprozesse geringer. Trotzdem hat das Kraftverfahren per se ökologische Nachteile. Nicht zuletzt, weil es Bleichmittel braucht, um den Stoff Lingin herauszuziehen, der weißes Papier sonst vergilben lässt. Bei braunem Kraftpapier ist diese Prozedur verzichtbar.
Weiter auf Schrumpfungskurs: Ökologischer Fußabdruck von Papiersäcken
Beim CO₂-Fußabdruck europäischer Papiersäcke tut sich was: Das schwedische Forschungsinstitut RISE im Auftrag der European Paper Sack Research Group (ESG) fand heraus, dass die Papierindustrie ihre Emissionen von 2015 bis 2018 um acht Prozent senken konnte, von 92 g CO₂e auf 85 g CO₂e. Ein Grund dafür sind Leichtgewichtseffekte, bewirkt durch verbesserte Papierqualität und eine Reduzierung von Materialien wie Kunststofffolien. Pro Tonne Sackkraftpapier sanken die Auswirkungen auf fossilen Kohlenstoff von 458 kg CO₂e in 2015 um 0,5 Prozent auf 455 kg CO₂e im Jahr 2018. Entscheidend, denn die Emissionen bei der Herstellung von Kraftpapier stellen zwei Drittel des CO₂-Fußabdrucks jedes Papiersacks.Ein Abwärtstrend, der die Ziele des EU-Klimaschutzplans überrundet. Dieser sah von 1990 bis 2020 eine 20-prozentige Reduktion der Treibhausgasemissionen vor. Von 2007 bis 2018 gelang es, die Auswirkung fossilen Kohlenstoffs pro Tonne Sackkraftpapier um ein Fünftel zu senken - bei Papiersäcken sogar um 28 Prozent. Außerdem arbeitet die europäische Kraftpapier- und Papiersackindustrie an der Optimierung ihres Umweltdrucks. Das neue Ziel der EU? Emissionen bis 2030 um mindestens 40 Prozent zu reduzieren. Catherine Plitzko-Kerninon, Generaldelegierte von EUROSAC, ist überzeugt, dass Papiersäcke als kreisförmige, biobasierte Verpackungslösung zur Zielerreichung beitragen. Zumal Sackkraftpapier recht energieautark und zu ca. 90 Prozent mithilfe erneuerbarer Energiequellen produziert wird, wobei über 80 Prozent der Brennstoffe aus Nebenströmen der Zellstoff- und Papierherstellung stammen - gut für das Klima!
Welche Produkte und Verpackungen basieren auf Kraftpapier?
Kraftpapier ist ungeahnt vielseitig, ideal, um z. B.
- solide Einkaufstüten
- Papiersäcke
- Versandtaschen
- Lebensmittelverpackungen
- Schmirgelpapier
- Papierklebeband
- Broschüren
- Visitenkarten
packaging warehouse fertigt für dich vor allem ...
... Standbodenbeutel und Flachbeutel aus braunem oder weißem Kraftpapier. Auch Faltschachteln aus Kraftkarton in Braun und Schwarz bekommst du bei uns - und natürlich aus weiteren Kartonmaterialien. Leicht und kostengünstig sind Standbodenbeutel aus Kraftpapier außerdem platzsparend in der Lagerung. Als echte Allrounder kannst du diese Doypacks mit verschiedensten Produkten befüllen - und Waren am POS perfekt präsentieren. Dank Verbundfolienzusammensetzung punktet unser Kraftpapier mit hoher Reißfestigkeit, verfügt über Zipper und Einreißkerbe. Und lässt sich versiegeln, so dass dein Endverbraucher eine Erstöffnungsgarantie hat. Was kommt in die Tüte? Zum Beispiel Lebensmittel; eine Konformitätserklärung bescheinigt die Lebensmittelechtheit. Alle Produktionsarten sind HACCP-zertifiziert. Du versendest nach Italien? Bei der Umweltkennzeichnung für Italien sind Besonderheiten zu beachten, aber mit uns bist du darauf eingestellt. Sämtliche Materialien unserer Verpackungen sind schon nach italienischer Gesetzgebung recycelbar.
Standbodenbeutel aus Kraftpapier sind wie gemacht für
- Nudeln
- Erdnüsse
- Eiweißpulver
- Cornflakes
- Kaffeebohnen
- Kapseln
- Tierfutter Leckerlis
Aber eignen sich auch für Salben, Cremes oder Cannabis-Produkte. Non-Food-Kleinteile wie Büroklammern, leichte Zubehörteile oder Spielzeugsets zum Zusammenbauen sind darin gut aufgehoben. Trotzdem solltest du auch unser Portfolio an Chromokartons kennenlernen - ein stabiler Premium-Alleskönner, dessen exzellente Bedruckbarkeit Spaß macht!
Planen, wie es dir gefällt: Verpackungen aus Kraftpapier selbst erleben
Standbodenbeutel aus Kraftpapier gibt es in standardisierten Größen - je nach Bedarf von 100 ml bis 1500 ml, für jeden Einsatzzweck. So kannst du Verpackung und Füllgut bestens aufeinander abstimmen. Weil diese Papiersorte eine glatte, kaum saugfähige Oberfläche besitzt, hat Feuchtigkeit geringe Chancen. Aber das Beste ist: Alles aus Kraftpapier lässt sich hervorragend bedrucken. Verpackung aus Kraftpapier noch individueller gestalten, Material und Design selbst bestimmen? Mit unserem intelligenten Konfigurator bringst du auch Doypack-Kleinauflagen im attraktiven Individualdruck auf den Weg. Volle Verpackungskraft voraus
- los geht's ...!