Etikettenmaterialien im Überblick: Papier und Kunststoff
Etikettenmaterialien: Vielfalt von Papier bis Kunststoff für Allrounder und Spezialanwendungen
Verschiedene Etikettenmaterialien - wozu?
Fettiger Untergrund, unebene Oberflächen, frostige Kälte, Chemikalienkontakt: Etikettenmaterialien aus Papier und Kunststoff stellen sich jeder Herausforderung. Aber nicht jedes Etikett kann alles! Vielmehr sind unterschiedlichst etikettierte Produkte spezifischen Bedingungen ausgesetzt, so dass die Eigenschaften ihrer Etiketten inklusive Kleber und Druck exakt dazu passen müssen. Allen Haftetiketten gemeinsam ist, dass sie - auf Rolle oder als Bogenware - aus drei Schichten bestehen: Obermaterial, Trägermaterial und einer Klebstoffschicht dazwischen. Eine professionelle Etikettendruckerei kann dabei helfen, die passenden bedruckten Etiketten für jede Anwendung zu finden und zu produzieren. Digital bedruckte Rollenetiketten aus Papier oder Folie kommen übrigens am häufigsten als Produktetiketten zum Einsatz - gerade bei kleinen bis mittleren Auflagen allererste Wahl. Denn die direkte Übertragung der Druckdaten vom Computer an die Druckmaschine spart Zeit und Einrichtungskosten, während sich Flexodruck dagegen erst bei größeren Auflagen von Etiketten-Rollenware rechnet.
Papier oder Kunststoff? Vorteile, Nachteile & Eigenschaften
Es sollen Papieretiketten aus holzfreiem Druckpapier sein? Gute Entscheidung, denn Etiketten aus Papier sind nicht nur relativ preisgünstig, sondern auch recycelbar. Vor dem Druck noch einmal superkalandiert, sprich geglättet, gewinnt dieser Typ an Dichte und Glanz. Sichtschutz gefragt? Blickdichte Etiketten aus opaken Papiersorten mit erhöhtem Füllstoff- oder Holzanteil wie Rücksendelabel überkleben das Erstetikett perfekt. Du verlangst wetterfeste, unkaputtbare und besonders temperaturbeständige Etiketten? Dann lass Papieretiketten links liegen - und wähle Folienetiketten mit dünner, widerstandsfähiger Kunststoffoberfläche für gut haftenden Etikettendruck, auch auf diesen glatten, nichtsaugenden Etikettenmaterialien. Wasserfeste Etiketten aus Polyethylen (PE), Polypropylen (PP), Polyvinylchlorid (PVC) und Polyester (PET) zeichnen sich durch eine wasserfeste Oberfläche aus. Etiketten aus Folie, egal ob matt, glänzend oder beschichtet, haben gemeinsam, dass sie gegenüber Feuchtigkeit und mechanischer Beanspruchung beständig sind. Überall, wo es nass, schmutzig, UV-stark oder chemikalienlastig zugeht, beweisen Folienetiketten Hartnäckigkeit bei Haftung, Lesbarkeit und Lebensdauer.
Wie kooperieren Etikettenmaterialien & Etikettendruck?
Neben Digitaldruck für stärker personalisierte Auflagen ist Flexodruck erste Wahl, wenn du Haftetiketten drucken musst. Die Qualität dieses Druckverfahrens begeistert auf verschiedensten Etikettenmaterialien. Wie auf hervorragend zu verarbeitendem Etikettenpapier, seines Zeichens beschreibbar, saugfähig und luftdurchlässig, ggf. gegen Flüssigkeiten, Öle, Fette, Licht und mechanische Beanspruchung geschützt. Lackierung und Laminatbeschichtung optimiert Haltbarkeit und Optik zusätzlich, metallisierte und fluoreszierende Papiere lenken den Blick aufs Preisetikett. Preiswerter Thermotransferdruck per Farbband dagegen produziert Etiketten für Obst- und Gemüsetheke, Versand oder Fahrtickets direkt an Ort und Stelle - und bedient sich dazu thermosensitiver Etikettenmaterialien mit Spezialbeschichtung. Nirgends wird plastischer wie hier, wie eng Etikettenmaterialien und Druck verknüpft sind: Je glatter und glänzender die Beschichtung, desto höher Farbbandqualität und nötige Drucktemperatur - und umgekehrt.
Was können Haftkleber für Etiketten?
Keine funktionsspezifischen Etikettenmaterialien ohne den richtigen Haftkleber - für permanente Haftung (Klebkräfte 9 N/25 mm) oder unkompliziertes Wiederablösen (Klebkräfte 3 N/25 mm). Ein Kompromiss sind semi-permanente Leime: Anfänglich noch leicht ablösbar, haften sie später dauerhaft. Dabei ist nicht jedes Produkt mit Haftetiketten gut bedient: Einige Flaschenetiketten für z. B. Weine, Spirituosen oder Konservendosen werden mit Nassleimetiketten bestückt, die erst kurz vor dem Etikettieren mit Klebstoff bestrichen werden. Knochenleim gehört jedoch der Vergangenheit an: Moderne Nassleimetiketten kleben mithilfe von kaseinhaltigem Leim (aus Milch) auf Mehrweg-Glasflaschen und Gläsern.
Etikettenmaterialien: Papier und Kunststoff im Detail
Was ist typisch für Oberflächen von Papieretiketten?
Papieroberflächen von Etikettenmaterialien sind glatt oder offen bzw. rau. Glatte Papiere forcieren den Effekt brillanter Farbbedruckung zusätzlich, während raue Papiere deine Fingerspitzen mit besonderer Haptik überraschen. Bezüglich Papierfarbe bzw. Helligkeit geht hochweißes Etikettenpapier in intensiven Kontrast zum Druckbild - zugunsten von Klarheit und Lesbarkeit sinnvoll, auch wenn das Auge cremeweißes Papier als angenehmer erlebt. Jedem Weißton steht ein CIE-Weißegrad (Commission Internationale de l'Eclairage) gegenüber. Eine weitere Oberflächeneigenschaft ist der Glanz bzw. wieviel Licht die Papieroberflächen von Etikettenmaterialien reflektieren. Oder die Opazität, sprich Lichtundurchlässigkeit: Diese Etikettenmaterialien aus Papier verhindern, dass das Druckbild von der Rückseite zu sehen ist. Auch Flächengewicht (Grammatur) sowie Volumen spielen eine Rolle. Das Problem: Zwar wirken Papiere mit hoher Grammatur hochwertiger, aber gerade bei Etiketten sind leichtere Papiere im Vorteil - es gilt also, falls machbar, das Volumen zu erhöhen. Die Festigkeit von Papier, erreicht durch Materialqualität und Faseranordnung, bestimmt über seine Zug-, Berst- und Biegefestigkeit, aber auch über Laufeigenschaften und Bedruckbarkeit
Papieretiketten - was ist drin und dran?
Normalerweise sind Papieretiketten holzfrei, ihr Papier besteht also zu wenigstens 95 Prozent aus Zellstoff (Papier, das mehr als 5 Prozent Holzschliff enthält, ist holzhaltig). Das können auch - gebleichte oder ungebleichte - Recyclingfasern sein, für mehr Stabilität mit Frischfasern gemischt und durch Füllstoffe für Opazität oder eine glatte Oberfläche angereichert. Wie für gestrichene Papiere, die du an ihrer seidenmatten bis hochglänzenden Oberfläche erkennst. Gemacht dafür, auch feinste Druckdetails gestochen scharf wiederzugeben. Ungestrichene, rauere Etikettenpapiere dagegen nehmen Druckfarbe zwar besser auf, aber das Druckergebnis ist weniger präzise. Dafür fassen sich solche Papiere angenehm natürlich an. Darüber hinaus können Etikettenmaterialien einen so genannten Superkalander durchlaufen, dessen Walzen die Papieroberfläche satinieren. All das genügt nicht? Metallisierte Papiere in Silber und Gold als Alternative zur Folienprägung garantieren einen glänzenden Promo-Auftritt. Während fluoreszierende Etikettenmaterialien von Neongrün bis -orange signalisieren: Bitte, kauf MICH!
Was solltest du über Kunststoffetiketten wissen?
Was können PET Folienetiketten?
PET-Etiketten aus Polyethylenterephthalat sind die Outdoor-Fans unter den Etikettenmaterialien - und Champion unter den Rollenetiketten in den Disziplinen Stabilität und Temperaturbeständigkeit. So wahren sie in einem beachtlichen Spektrum von -60 °C bis +150°C die Form ohne zu schrumpfen oder sich auszudehnen. Beidseitig beschichtet, lassen sie sich ausgezeichnet per Inkjet, Laser, Kopierer oder Thermotransferdruck farbecht bedrucken. Bereit, als Typenschilder, im Gartencenter oder im Labeling von Baumaterial ihren Dienst anzutreten. Flexibel, aber hartgesotten, trotzen die Polyesterfolien und ihre Kennzeichnungen
- Wasser
- Alkohol
- Säuren & Laugen
- Fetten, Ölen & Benzin
- UV-Strahlung
für lange Jahre. Von Haus aus besonders solide und sogar hitzeresistent bis 150 Grad sind transparente PET-Sicherheitsetiketten mit Hologramm aus Void-Folie. Werden sie abgezogen, erscheint ein Schriftzug auf der Ware: "Void = ungültig".
Umweltbewusste Etiketten drucken? Nimm PE
Polyethylen (PE) ist ein organischer, thermoplastischer Kunststoff, dem du z. B. als Gefrierbeutel oder Kabelisolierung begegnest. PE kommt ohne Weichmacher, Silikone und Schwermetalle aus, ist unempfindlich gegen Fette und Öle, aber auch Salzlösungen, Laugen und fast alle nichtorganischen Säuren. Glänzend, weiße PE-Etiketten sind die beste Option, um Lebensmitteletiketten zu labeln. Ihre Verformbarkeit macht sie ideal für Shampooflaschen, Kosmetikprodukte wie Nagellackentferner oder Reinigungsmittel. Mit permanent haftendem Kleber kombiniert, eignen sich PE-Etiketten für innen und außen, im Nassbereich und bei Temperaturen zwischen -20 °C bis +80 °C. Diese Etikettenmaterialien kleben perfekt - auf verformbaren Behältnissen von Tube über Cremetöpfchen bis Quetschflasche, sogar auf rauer Oberfläche. Ihr mattes Pendant macht außerdem funktionale Industrie- und Pharmazie-Etiketten; zusätzliche edle Heißfolienprägung toppt die Optik. Und dass sich flexibles, toxikologisch unbedenkliches PE zudem gut recyceln lässt, liegt an dem, was PE zu PE macht: Die Verkettung der Gase Propen und Ethen zum thermoplastischen Kunststoff - unter Hitze, hohem Druck und durch einen Katalysator. Wird PE erneut erhitzt, zerfällt es wieder in seine Grundbestandteile. Des Weiteren spricht für preisgünstige Polyethylen-Folie, das sie keinen Schwefel, Halogen oder Chlor enthält. Du willst PE-Folie bedrucken, stanzen und weiterverarbeiten? Kein Problem. Und speziell vorbehandelt, kommt PE-Folie auch als Dokumentenfolie für Siegel und Prüfplaketten zum Einsatz - oder im Thermotransferdruck mit Thermotransferband - für Obst- und Gemüse-Etiketten on demand. Dennoch: Es gibt Dinge, die auch PE-Etiketten nicht mögen:
- UV-Strahlung
- starke Hitze -
- heißer Wasserdampf
- oder Frost
kratzen an der Stabilität dieses Etikettentyps aus organischem Kunststoff!
Transparente Etiketten? PP (Polypropylen) kann's!
Der thermoplastische Kunststoff stellt gut ein Fünftel der produzierten Massenkunststoffe weltweit, Tendenz steigend. Verglichen mit PE ist PP - trotz chemisch ähnlichen Aufbaus - weniger flexibel, aber auch widerstandsfähiger, was den Kontakt mit Fetten, Lösungsmitteln, Laugen und Säuren sowie den Einsatz im Außenbereich angeht. Thermisch ist PP ebenfalls belastbarer als PE. Der Grund? Eine zusätzliche Methylgruppe sorgt hier für bessere mechanische Eigenschaften und thermische Beständigkeit. Doch was vor allem fasziniert, ist seine hohe, brillante Transparenz, die PP-Folien als Etiketten für den No-Label-Look qualifiziert. Für die perfekte Illusion, dass Produktioninformationen direkt auf Shampooflasche oder Nagellackflakon erscheinen. Auch, dass PP fest und unflexibel, also kaum verformbar ist, erweist sich bei der Etikettierung von Motorölen & Co. als Sicherheitsplus - und sogar das Druckbild im Thermotransferdruck überzeugt. Etikettenmaterialien wie robuste, feste PP-Etiketten (permanent haftend) zieren biegesteife Gebinde und Behälter von Kosmetik- und Industrie- und Chemieprodukten, Tiefkühlware, Pharma und Labor. Mattlackierung zaubert eine naturnahe Haptik - und wiederablösbarer Kleber funktionale Gewinnspiel und Promotionlabels (damit lassen sich Etiketten nachträglich einfacher vom Gebinde entfernen).
Lebenslange Verbindung? PVC Etiketten
PVC-Etiketten haften hartnäckig auf Oberflächen aller Art, von Warnhinweis bis Barcode. Als thermoplastischer Kunststoff gehört PVC (Polyvinylchlorid) zu den Branchen-Allroundern unter den Etikettenmaterialien. PVC ist in vielen Härtegraden, Farben und Materialstärken verfügbar, von Hart-PVC für Fensterprofile bis zu Weich-PVC für Bodenbeläge oder Kabelummantelung. Weichmacher sorgen für die nötige Flexibilität und Reißfestigkeit, die ein PVC-Etikett braucht, um sich Oberflächen aller Art und sogar unebenen Flächen, Kanten und Rundungen anzuschmiegen. Dehnbare PVC-Etiketten haften permanent auf verformbaren und nicht verformbaren Behältnissen gleichermaßen - als Autoetikett, Markenaufkleber, Warnetikett u. v. m. Als verrottungsfeste Chemie-Etiketten wegen ihrer Beständigkeit gegen Säuren, Laugen, Öle und Seewasser geschätzt, sind PVC-Etiketten zudem weder elektrisch leitend, noch verspröden sie unter Sonneneinstrahlung - und haften auch bei Nässe oder Temperaturen zwischen -40 °C und +80 °C sicher und lange Zeit. So geben sie draußen als wetterfeste Outdoor-Etiketten alles - von Stromkasten über Zeltdach bis Baumschule. Kleiner Wermutstropfen: Als Lebensmitteletikett ist Polyvinylchlorid ohne Ausrüstung mit spezieller Sperrschicht ein No-Go, weil enthaltene Weichmacher vor allem gern in Fette und Öle migrieren - nicht gut für die Gesundheit! Mit Etikettenmaterialien wie Polypropylen oder Polyethylen bist du auf der lebensmittelsicheren Seite.
Etiketten aus Papier und Kunststoff - Etikettenmaterialien im Vergleich
Alles muss zusammenpassen! Das Verpackungsmaterial mit glatter oder rauer Oberfläche (verformbar oder nicht), das Etikettenmaterial wie Papier oder Folie in der passenden Kunststoffart und der Kleber, permanent haftend oder wiederablösbar. Doch wann eignet sich welches Etikettenmaterial?Ein vergleichender Überblick:
Etiketten aus PE-Folie: | Etiketten aus PP-Folie: | Etiketten aus PVC-Folie | Etiketten aus Papier |
verformbare Gebinde & Behälter | nicht verformbare Gebinde & Behälter | verformbare u. nicht verformbare Gebinde & Behälter | nicht verformbare Gebinde & Behälter |
für innen & außen | für innen & außen | für innen & außen (auch langfristig) | für innen (außen nur mit Schutzbeschichtung) |
geringe thermische Belastung | hohe thermische Belastung | hohe thermische Belastung | hohe thermische Belastung (Thermopapier etc.) |
geringer UV-beständig | UV-beständig | UV-beständig | geringer UV-beständig |
seewasserbeständig | seewasserbeständig | seewasserbeständig | nicht seewasserbeständig |
normal reißfest | reißfester als PE und PVC | normal reißfest | normal reißfest |
ohne Weichmacher | ohne Weichmacher | mit Weichmacher | ohne Weichmacher |
ohne Migration in Lebensmittel | ohne Migration in Lebensmittel | Migration in Lebensmittel (Barriereschicht nötig) | ohne Migration in Lebensmittel |
Besonderheit: hochtransparent | Besonderheit: blickdicht (opak) |
Wie nachhaltig sind Papier- und Kunststoffetiketten?
Beim Thema Etikettenmaterialien und Nachhaltigkeit tut sich eine Menge! Etikettenpapiere aus Pflanzenfasern erobern nicht nur die Lebensmittelindustrie. Wie Hanfpapier - von weicher Haptik, von Natur aus hell und bestens bedruckbar - aus nachwachsenden Rohstoffen. Seine extralangen Fasern machen Etikettenmaterialien aus Hanf besonders zug- und reißfest - auch nass. Ideale Haftetiketten für Kosmetika, Spirituosen oder Biolebensmittel! Für edles Green Packaging in Optik und Haptik sorgen auch die naturnahe Farbe und Struktur von Graspapier, das zur Hälfte aus Frischfasern von sonnengetrocknetem Gras plus Zellstoff besteht. Seine Herstellung braucht deutlich weniger Wasser und Energie als konventionelles Papier; auch ist Graspapier kaum chemielastig und so uneingeschränkt recycelbar. Etikettenmaterialien, die du wie konventionelles Papier bedrucken sowie mit Heißfolienprägung oder Stanzungen versehen kannst, aber die für trockene Umgebungen gemacht sind. Daneben schießen Etikettenmaterialien wie nordamerikanisches Silphiepapier aus dem Boden. Die Fasern der bei uns zur Bioernergiegewinnung angebauten, insektenfreundlichen Silphiepflanze werden mit Holzzellstoff vermischt und entwässert. Das Ergebnis ist eine Art Vlies, dessen authentische Optik und Haptik ähnlich wie beim Graspapier mit sichtbarer Faserstruktur begeistert.