Recycling: Der Nachhaltigkeitsbericht der Industrievereinigung Kunststoffverpackungen
07.03.2023 |
Lasse Harder |
Natur und Umwelt
DER NACHHALTIGKEITSBERICHT 2021
Die Industrievereinigung Kunststoffverpackungen e.V. (IK) hat ihren mittlerweile fünften Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht und informiert damit über die aktuellen Herausforderungen, Fortschritte und Ziele bei der Ökologisierung der Branche.
Die Schwerpunkte liegen, wie auch schon in früheren Berichten, auf den folgenden fünf Nachhaltigkeitsaspekten:
Die Industrievereinigung Kunststoffverpackungen e.V. (IK) hat ihren mittlerweile fünften Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht und informiert damit über die aktuellen Herausforderungen, Fortschritte und Ziele bei der Ökologisierung der Branche.
Die Schwerpunkte liegen, wie auch schon in früheren Berichten, auf den folgenden fünf Nachhaltigkeitsaspekten:
- Produktschutz
- Klima- und Ressourcenschutz
- Schutz der Meere
- Verbraucherschutz
- Schutz der Wettbewerbsfähigkeit
Besonders im Fokus steht aber der Bereich des Klima- und Ressourcenschutzes. Denn für diesen wurden 2018 konkrete Ziele festgelegt, die bis 2025 erreicht werden sollen – diese werden nun erstmals in einer Zwischenbilanz hinsichtlich ihres Fortschritts überprüft.
DIE ZIELE IM KLIMA- & RESSOURCENSCHUTZ
Die Politik hat sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2045 von fossilen Brennstoffen loszukommen. Das bedeutet auch, dass Kunststoffe künftig aus erneuerbaren Rohstoffen erzeugt werden müssen. Deshalb hat sich auch die IK konkrete Ziele gesetzt – und die sind ambitioniert:
Die Politik hat sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2045 von fossilen Brennstoffen loszukommen. Das bedeutet auch, dass Kunststoffe künftig aus erneuerbaren Rohstoffen erzeugt werden müssen. Deshalb hat sich auch die IK konkrete Ziele gesetzt – und die sind ambitioniert:
1. Verbesserung der Kreislauffähigkeit: Bis 2025 sollen 90 % aller Haushaltsverpackungen entweder recycling- oder mehrwegfähig sein.
2. Mehr Rezyklate in der Produktion: Ebenfalls bis zum Jahr 2025 soll die bei der Herstellung von Kunststoffverpackungen eingesetzte Menge an Recyclingmaterial auf 1 Million Tonnen steigen.
3. Recycling von Silo- und Stretchfolien: Bereits bis Ende 2022 sollen jährlich mindestens 34 000 Tonnen Silo- und Stretchfolien (aus landwirtschaftlicher Nutzung) dem werkstofflichen Recycling zugeführt werden.
2. Mehr Rezyklate in der Produktion: Ebenfalls bis zum Jahr 2025 soll die bei der Herstellung von Kunststoffverpackungen eingesetzte Menge an Recyclingmaterial auf 1 Million Tonnen steigen.
3. Recycling von Silo- und Stretchfolien: Bereits bis Ende 2022 sollen jährlich mindestens 34 000 Tonnen Silo- und Stretchfolien (aus landwirtschaftlicher Nutzung) dem werkstofflichen Recycling zugeführt werden.
FORTSCHRITT: KREISLAUFFÄHIGKEIT
Die IK zeigt sich in ihrem Nachhaltigkeitsbericht überwiegend optimistisch, dass die drei Klimaziele tatsächlich erreicht werden. Der Anteil recycling- oder mehrwegfähiger Haushaltsverpackungen sei in den vergangenen Jahren beispielsweise stark angestiegen.
Verbesserungen nehme man vor allem im Bereich der beteiligungspflichtigen Verpackungen wahr. Zum Beispiel würden im Bereich von Mehrschichtfolien nicht-recyclingfähige Strukturen vermehrt durch recyclingfähige Alternativen ersetzt. Auch der Gebrauch von rußbasierten Pigmenten sei rückläufig, was vor allem der automatischen Materialsortierung beim Recycling zugutekomme.
Herausforderungen bleiben hingegen PET-Schalenverpackungen und EPS-Verpackungen im Gelben Sack. Problematisch sieht die IK zudem die wachsende Popularität von Verbundverpackungen auf Papierbasis, da diese schlechter recycelbar seien als reine Kunststoffverpackungen.
Die IK zeigt sich in ihrem Nachhaltigkeitsbericht überwiegend optimistisch, dass die drei Klimaziele tatsächlich erreicht werden. Der Anteil recycling- oder mehrwegfähiger Haushaltsverpackungen sei in den vergangenen Jahren beispielsweise stark angestiegen.
Verbesserungen nehme man vor allem im Bereich der beteiligungspflichtigen Verpackungen wahr. Zum Beispiel würden im Bereich von Mehrschichtfolien nicht-recyclingfähige Strukturen vermehrt durch recyclingfähige Alternativen ersetzt. Auch der Gebrauch von rußbasierten Pigmenten sei rückläufig, was vor allem der automatischen Materialsortierung beim Recycling zugutekomme.
Herausforderungen bleiben hingegen PET-Schalenverpackungen und EPS-Verpackungen im Gelben Sack. Problematisch sieht die IK zudem die wachsende Popularität von Verbundverpackungen auf Papierbasis, da diese schlechter recycelbar seien als reine Kunststoffverpackungen.
FORTSCHRITT: REZYKLATE IN PRODUKTION
Mit Blick auf den Rezyklat-Einsatz in der Herstellung von neuen Kunststoffverpackungen verzeichne man ebenfalls Zuwächse. Vor allem im Bereich der Post-Consumer-Rezyklate zeichne sich ein starker Anstieg ab – trotz des allgemein rückläufigen Verbrauchs von Neuware.
Die Zielerreichung liegt allerdings noch fern. Bislang fließt noch nicht einmal die Hälfte der anvisierten Rezyklat-Menge in die Produktion neuer Verpackungen mit ein. Die größten Hürden seien einerseits die mangelnde Verfügbarkeit von Rezyklaten in konstanter Qualität und andererseits die hohen rechtlichen Hürden (zum Beispiel für den Rezyklat-Einsatz bei Lebensmittelverpackungen). Aus technischer Sicht bestünde allerdings noch sehr viel Potential. Es müssten lediglich „moderate Einschränkungen hinsichtlich der ästhetischen Eigenschaften der Verpackungen und der Materialeffizienz in Kauf genommen“ werden.
FORTSCHRITT: SILO- & STRETCHFOLIEN
Im Jahr 2013 rief die Industrievereinigung Kunststoffverpackungen die Initiative ERDE ins Leben, um Silo- und Stretchfolien aus agrarwirtschaftlicher Nutzung dem Kunststoff-Recycling zuzuführen. Das Ziel, bis Ende 2022 jährlich mindestens 34 Kilotonnen der Folien einzusammeln, liegt laut dem Nachhaltigkeitsbericht 2021 in erreichbarer Nähe. Denn bereits 2020 wurden rund 26,5 Kilotonnen gesammelt und der Kreislaufwirtschaft zugeführt – das entspricht knapp mehr als der Hälfte der gesamten Marktmenge.
Die Zielerreichung liegt allerdings noch fern. Bislang fließt noch nicht einmal die Hälfte der anvisierten Rezyklat-Menge in die Produktion neuer Verpackungen mit ein. Die größten Hürden seien einerseits die mangelnde Verfügbarkeit von Rezyklaten in konstanter Qualität und andererseits die hohen rechtlichen Hürden (zum Beispiel für den Rezyklat-Einsatz bei Lebensmittelverpackungen). Aus technischer Sicht bestünde allerdings noch sehr viel Potential. Es müssten lediglich „moderate Einschränkungen hinsichtlich der ästhetischen Eigenschaften der Verpackungen und der Materialeffizienz in Kauf genommen“ werden.
FORTSCHRITT: SILO- & STRETCHFOLIEN
Im Jahr 2013 rief die Industrievereinigung Kunststoffverpackungen die Initiative ERDE ins Leben, um Silo- und Stretchfolien aus agrarwirtschaftlicher Nutzung dem Kunststoff-Recycling zuzuführen. Das Ziel, bis Ende 2022 jährlich mindestens 34 Kilotonnen der Folien einzusammeln, liegt laut dem Nachhaltigkeitsbericht 2021 in erreichbarer Nähe. Denn bereits 2020 wurden rund 26,5 Kilotonnen gesammelt und der Kreislaufwirtschaft zugeführt – das entspricht knapp mehr als der Hälfte der gesamten Marktmenge.
FAZIT: VERBESSERUNG, ABER MIT LÜCKEN
Allem Anschein nach bewegt sich die Kunststoffverpackungsindustrie immerhin auf die Erreichung von zwei ihrer drei selbstgesetzten Klimaziele zu. Zugleich zeigt der Bericht aber auch die Schwächen der Kunststoff-Kreislaufwirtschaft:
Die „Kreislauffähigkeit“ bei Kunststoffverpackungen liegt dem Bericht nach bei über 80 Prozent. Dennoch wird nur ein Bruchteil davon nach seinem Gebrauch auch tatsächlich wieder zu einer neuen Kunststoffverpackung verarbeitet. Denn nur ein Zehntel (0,47 Millionen Tonnen) des Rohstoffbedarfs für die Herstellung von Kunststoffverpackungen (4,5 Millionen Tonnen) stammt aus Rezyklaten.
In puncto Recycling können Verpackungen aus Kunststoff mit ihren papierbasierten Pendants somit bei Weitem nicht mithalten. Denn Verpackungen wie Faltschachteln bestehen bis zu 100 Prozent aus Altpapier.
Die „Kreislauffähigkeit“ bei Kunststoffverpackungen liegt dem Bericht nach bei über 80 Prozent. Dennoch wird nur ein Bruchteil davon nach seinem Gebrauch auch tatsächlich wieder zu einer neuen Kunststoffverpackung verarbeitet. Denn nur ein Zehntel (0,47 Millionen Tonnen) des Rohstoffbedarfs für die Herstellung von Kunststoffverpackungen (4,5 Millionen Tonnen) stammt aus Rezyklaten.
In puncto Recycling können Verpackungen aus Kunststoff mit ihren papierbasierten Pendants somit bei Weitem nicht mithalten. Denn Verpackungen wie Faltschachteln bestehen bis zu 100 Prozent aus Altpapier.