Heißfolienprägungen erklärt - alles was du wissen musst
Glänzender Auftritt am Point of Sale! Alles rund um effektvolle Heißfolienprägung
Was ist eine Heißfolienprägung?
All Eyes on Me! Veredeltes hat am Point of Sale die Nase vorn. Heißfolienprägung als Druckveredelungsverfahren gehört zu den beliebtesten Deko-Optionen für den Hochglanzdruck. Die Transferveredelung ist unschlagbar, was die Handhabung rauer Oberflächen, Brillanz und Haltbarkeit angeht. Kein Wunder, dass Kunden von taktiler Haptik, 3D-Reliefs und Produkterlebnis begeistert sind. Heißfolienprägung veredelt Erzeugnisse aus Kunststoff und Karton mit metallischen Glanz- und interessanten Farbeffekten sowie Kontrasten von Matt und Glänzend. Eine Heißfolienprägemaschine setzt die Druckmotive um, ob Prototyp, Klein- oder Großserie. Dabei sind Heißfolienprägungen auch beidseitig möglich - sofern das Drucksubstrat hitzebeständig ist und über eine geeignete Oberflächenstruktur und Haftfähigkeit verfügt. Das Ergebnis erfreut mit langer Lebensdauer.
Welche Farben sind bei der Heißfolienprägung möglich?
Metallisch schillernde Motive, Schriftzüge und Logos in edler Optik erzielen haptisch wie visuell erfahrbare Effekte. Dabei deckt Heißfolien-Prägedruck auch dort, wo konventionelle Druckverfahren passen müssen, hundertprozentig - etwa auf dunklem Untergrund. Außerdem setzt das Verfahren dekorative Kontraste von matten zu glänzenden Druckflächen sowie Hologrammprägungen um. Heißfolienprägung ist mit brillanten Dekors und in allen Farben des Regebogens zu haben. Verwendest du Farbabstufungen, kannst du damit auch unterschiedliche Produktgruppen und -serien deiner Marke kennzeichnen. Die riesige Farbpalette in glänzend oder matt bietet weit mehr als nur die Klassiker Gold, Silber, Bronze und Kupfer auf weißem Chromokarton! Haptisch erfühlbare Trägermaterialien in Metalltönen eignen sich hervorragend zur Kombination mit vielen anderen Farben.
Welche Materialien und Produkte kannst du mit Heißfolienprägung verschönern?
Dein Druckmaterial qualifiziert sich für die Heißfolienprägung, wenn es
- die passende Oberflächenstruktur hat
- haftfähig ist
- (im gewissen Rahmen) hitzebeständig ist
Für diese Veredelung geeignete Materialien sind nicht nur Kunststoffe wie Polystyrol (PS), Polyamid (PA), Polymethylmethacrylat (PMMA) oder Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymer (ABS), sondern auch Papier, Kartonagen und Leder. Der Anwendungsbereich von Heißfolienprägung ist also ausgesprochen breit! Du kannst mit Heißfolienprägung Printprodukte pushen wie:
- Buchumschläge
- Geschäftsdrucksachen
- Einladungskarten, Weihnachtskarten
- Verpackungen für Kosmetika, Tabakwaren, Lebensmittel
- Schmuckdosen für Pralinen
Darüber kommt Heißfolienprägung auch in der Nachbearbeitung zum Einsatz: Sie veredelt Oberflächen von Anbauteilen in der Automobilindustrie oder gestaltet unterschiedlichste Etiketten.
Wie alles anfing: Prägende Verfahren verändern das Gesicht von Materialien
Am Anfang war der Stempel: Blindprägung prägte Materialien wie Papier, Karton oder Leder. Die Resultate ähnelten der Reliefprägung bzw. Hochprägung (Tiefprägung ist ihr Gegenstück), einer Variante der Blindprägung - durch Druck von der Bogenrückseite zeigten sich Reliefs. Doch anders als frühe Reliefprägung ermöglichte anspruchsvolle Blindprägung auch feinste Ränder und Rundungen sowie erhabene Schriftzüge. Die Blindprägung als alternatives Verfahren dezenterer Veredelung existiert weiterhin - und braucht bis heute keine Farbe, denn sie spielt mit Licht, Schatten und haptisch spannenden 3D-Effekten. Heißfolienprägung kann im Druckverfahren mit Reliefprägung bzw. Hochprägung kombiniert werden.Wie funktioniert Heißfolienprägung als Produktionsprozess?
Heutiger Prägefoliendruck ist ein Hochdruckverfahren, das eng mit dem Namen der Druckmaschine Original Heidelberger Tiegel verknüpft ist. Auf Basis des zu prägenden Designs wird ein Metallstempel gefertigt und per Heißfolien-Prägetiegel in den Bedruckstoff geprägt. Alternativen dazu sind Silikonprägestempel oder Prägewalzen. In der Maschine läuft eine mehrschichtige Prägefolie, die sich unter Druck und Hitze von ihrem Trägerwerkstoff löst, um auf den zu bedruckenden Werkstoff überzugehen. Diese Prägefolie besteht aus Träger- oder Grundschicht sowie einer Trennschicht, die im Kontakt mit dem Prägewerkzeug schmilzt. Weg frei zu den Transferschichten! Die Klebstoff-Haftschicht verbindet die optisch wirksame Schicht wischfest und dauerhaft mit dem bedruckten Objekt. Dabei machen Innovationen auch vor dem Prägestempel nicht halt: NanoEmbossing Prägewerkzeuge erweitern das Spektrum der Designoptionen - mit neuen Mustern, Mattierungen, Verläufen, fotografischen Effekten und mehr. Das Versprechen: Hochwertige Veredelungen auf Rollenetiketten, Grußkarten und Faltschachteln noch detailgenauer und schärfer konturiert gestalten. Ausgehend vom ECMA-Code, dem Verpackungsstandards für Kartons, entstehen im Format Heißfolienprägung einzigartige Artikel aller Variationen bis zum Kreuzboden. Wie zum Beispiel Faltschachteln mit Eurolochaufhängung und Steckboden - oder Kissenschachteln mit Längsnaht.
Wie nachhaltig ist das Verfahren der Heißfolienprägung?
Heißfolienprägungen gelten - je nach Haftfähigkeit und Oberflächenstruktur des Drucksubstrats - als ausgesprochen haltbar; bei offener Oberflächenstruktur halten die Ergebnisse länger als auf glattem Material. Haltbarkeit ist kein Extra, sondern ausdrücklich erwünscht. Denn der Druck soll in der Benutzung hoher mechanischer Beanspruchung standhalten. Aber ist haltbar auch gleich nachhaltig? Schließlich sollte auch das umwerfendste Printprojekt die Umwelt im Blick haben. So sind manche Spotlackierungen dafür berüchtigt, dass ihre Trennung vom Bedruckstoff kompliziert und aufwändig ist. Und im Heißprägeprozess? Wird gern darauf verwiesen, dass schon die Tatsache, dass Maschinenaufbau und Prägewerkzeuge wartungsarm, energiesparend und langlebig sind, ein Beleg für Nachhaltigkeit sei. Doch das genügt nicht: Um im Veredelungs-Umweltranking zuzulegen, müssen auch anfallende Folienabfälle reduziert werden.
Was ist der Unterschied zwischen Heißfolienprägung und Kaltfolienprägung?
Aus Heiß mach Kalt: Kaltfolientransfer ist eine junge Veredelungstechnik - die Forschung und Entwicklung ihrer Komponenten Folientyp, Bedruckstoff, Druckfarben und Folienkleber ist noch mittendrin. Was geht damit schon? Im Druckverfahren der Kaltfolienprägung (auch Kaltfolienveredelung) wird die Veredelungsfolie per Kaltfolientransferanlage auf das Material aufgebracht - ohne Hitze, ohne Hochdruck-Heißfolien-Prägemaschinen. Diese Folien werden direkt nach dem Aufbringen in der Maschine bedruckt. Zwei Druckwerke zeichnen für das Applizieren der Folie verantwortlich. Zuerst gilt es, einen Klebstoff exakt dort auf dem Drucksubstrat aufzubringen, wo später das Motiv erscheinen soll. Das zweite Druckwerk überträgt die Folie: Diese wird zwischen Gummituch und Druckzylinder hindurchgeführt; das Gummituch presst die Folie an den Stellen mit Klebstoffauftrag an.
Kaltfolie kann sowohl mit konventionellen als auch UV- oder Hybrid-Druckfarben überdruckt werden - für verblüffende metallische Farbtöne. Z. B., wenn man etwas Gelb und Magenta zu Silberfolie addiert - fertig ist ein schöner, warmer Goldton! Auch farbige Muster nehmen mit einer einzigen Folie Gestalt an. Vorteile des zeitgemäßen Inlineverfahrens: Überdrucken und Kaltfolientransfer passieren in einem Durchgang, direkt in der Offset-Druckmaschine. So sind kurze Rüstzeiten, präzise Passergenauigkeit und hohe Auflösung gewährleistet - perfekt, um auch Schriften und filigrane Designs auf Verpackungen und POS Produkten zu verwirklichen. Gibt es auch Nachteile? Im Vergleich zu Heißfolien wirken Kaltfolien gelegentlich matter und geben sich sensibler, was Verkratzen angeht. Auch lassen sich Drucksubstrate mit offener Oberflächenstruktur wie Naturpapiere (noch) nicht mit Kaltfolie veredeln. Dennoch ist Kaltfolientransfer für unterschiedlichste Druckprodukte geeignet.
Gibt es Heißfolienprägung auch in Digital?
Na klar! Das Besondere: Digitale Heißfolienprägung - oder besser, digitaler Heißfoliendruck - braucht keinen Prägestock. Und Sonderfarben wie Gold und Silber digital zu drucken, ist übrigens auch auf Naturmaterialien kein Problem. Doch wie funktioniert digitale Heißfolienprägung? Das Druckmotiv wird - ohne Aussparung für die digitale Heißfolienprägung - gedruckt, dann der Digitaldruckbogen mittels Softtouchfolie laminiert, einer haptisch samtigen, aber kratzfesten Cellofolie. Jetzt wird das Folienveredelungsmotiv auf den laminierten Bogen aufgedruckt; die hochglänzende Folie - in Gold, Silber, Bronze oder Kupfer - verschmilzt an den gewünschten Stellen mit dem Digitaldruck. Was für ein sauberes Druckbild! Das Resultat kann sich sehen lassen.