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Weißdruck im Verpackungsdesign: Anwendungen und Tipps

Weiß im Verpackungsdruck: Effektive Anwendungen und Kreativität entfesseln

Die Druckfarbe Weiß mag auf den ersten Blick in der Welt des Drucks nicht allzu aufregend erscheinen. Schließlich sind die meisten Druckmedien von Natur aus weiß, und Weiß ist im Druckprozess keine knappe Ressource. Doch Weiß hat seine ganz speziellen Anwendungen und kann eine entscheidende Rolle im Verpackungsdruck spielen. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von Weiß im Druckwesen und wie es eindrucksvolle Effekte auf besonderen Druckmedien wie zum Beispiel Etiketten erzeugt.
 

Weiß drucken – Die Grundlagen

Normalerweise verwenden wir im Druck keine weiße Farbe. Das hat einen einfachen Grund: Papiere und andere Drucksubstrate sind in der Regel weiß, was bedeutet, dass freibleibende/unbedruckte Flächen grundsätzlich weiß erscheinen. Im CMYK-Druckprozess, der für den Mehrfarbendruck verwendet wird, werden die vier Grundfarben CMYK (Cyan, Magenta, Yellow, Key/Schwarz) in verschiedenen Rasterpunkten übereinander gedruckt, um verschiedene Farbmischungen zu erzeugen. Das Ergebnis hängt stark von der Farbe des Untergrunds ab. Ein weißer Untergrund ist daher meist die beste Basis für ein einheitliches Druckergebnis über verschiedene Druckprodukte und Druckereien hinweg.
 

In welchen Fällen verwenden wir eine weiße Druckfarbe?

Es gibt jedoch Fälle, in denen das Druckmedium nicht weiß ist, sei es farbig oder transparent. In solchen Situationen kann die Verwendung von Weißfarbe entscheidend sein, um die gewünschten Farbergebnisse zu erzielen. Hier sind zwei Szenarien:

Weißdruck als Grundierung

Wenn das Druckmedium farbig oder transparent ist, kann Weiß als Grundierung verwendet werden. Dies simuliert einen weißen Hintergrund, der mit den Standard-CMYK-Farben (Euroskala) allein nicht erreichbar ist. In diesem Fall wird Weiß als eine bereits voreingestellte Volltonfarbe eingesetzt.

Ein gutes Beispiel hierfür sind unsere Standbodenbeutel aus braunem Kraftpapier. Um ein Ergebnis zu erzielen, das dem auf dem Bildschirm dargestellten Druckbild entspricht, ist ein weißer Hintergrund unerlässlich. Andernfalls kann der natürliche braune Farbton des Kraftpapiers die beabsichtigten Farben verfälschen.

Weißdruck als Grundierung
Weißdruck als Gestaltungselement auf Versandkartons

Weißdruck als Gestaltungselement

Weiß kann auch als eigenständiges Gestaltungselement verwendet werden. Anstatt Weiß zu überdrucken, wird es für sich alleinstehend eingesetzt, um besondere visuelle Effekte zu erzeugen. So zum Beispiel gerne für unsere Faltschachteln aus braunem oder schwarzem Naturkarton verwendet.


Weiß als Volltonfarbe anlegen – Anleitung

Wenn Sie Weiß als Volltonfarbe in Ihren Druckdaten verwenden möchten, müssen Sie einige Schritte befolgen. Sie können beispielsweise Versandkartons aus brauner Wellpappe mit Ihrem Logo in weiß bedrucken lassen. In Ihren Druckdaten müssen Sie ein zusätzliches Farbfeld mit dem Namen "HPI-White" erstellen und den Farbtyp als Volltonfarbe festlegen. Der Farbwert kann je nach Bedarf angepasst werden (gängig sind 20% Cyan).

Weißdruck richtig anlegen - so geht's

  • Schritt 1: Neues Farbfeld mit dem Namen "HPI-White" erstellen und als Volltonfarbe festlegen. Farbwert 20% Cyan eingeben.
  • Schritt 2: Alle Elemente (z. B. Texte, Logos und Grafiken) die weiß hinterlegt werden sollen, duplizieren und mit dem neuen Farbfeld einfärben. Danach alle diese Elemente in den Hintergrund setzen.
  • Schritt 3: Alle original Elemente, die nun darüber liegen, auf "überdrucken" einstellen (in Illustrator über Attribution möglich). Diese Einstellung sorgt dafür, dass im Druckprozess erst der Weißdruck und dann der Farbdruck übereinander gedruckt wird.
Weißdruck Anleitung
 

Typische Produkte, die mit Deckweiß bedruckt werden

Als technische Grundierung

  • Standbodenbeutel aus farbigen Papieren oder metallic-Folien
  • Faltschachteln oder Versandkartons farbigem Karton oder Wellpappe
  • Etiketten aus transparenten Folien oder metallic Papieren

Als Gestaltungs- oder Designelement

  • Etiketten aus transparentem Material (z. B. als Weißschrift)
  • Standbodenbeutel aus transparenten Folien oder braunem Kraftpapier
  • Faltschachteln aus schwarzem oder braunem Naturkarton
  • Versandkartons aus brauner Wellpappe
 
Druckverfahren für den Weißdruck

Druckverfahren für Weißdruck

Die Auswahl des geeigneten Druckverfahrens hängt von der Druckauflage und dem Bedruckstoff ab. Kunststoffverpackungen wie z. B. Standbodenbeutel werden in großen Auflagen oft im Flexodruck hergestellt, während Sieb- und Tampondruckverfahren bei Werbeartikeln geeignet sind. Verpackungen wie Faltschachteln oder Kartons aus Papier werden in der Regel im Offsetdruck oder Digitaldruck realisiert.

Für all unsere Produkte stehen passende Druckverfahren zur Verfügung, um Weiß sowohl als technische Grundierung als auch für die Integration individueller Gestaltungselemente zu realisieren.
Abhängig von der gewählten Druckmethode kann es erforderlich sein, Weiß mehrmals übereinander zu drucken, um die gewünschte Opazität zu erreichen. Im Digitaldruck weist der Weißdruck eine hohe Deckkraft auf, und in den meisten Fällen genügt eine einzige Schicht. Im Offsetdruck hingegen ist es oft erforderlich, mehrere Schichten zu drucken, um eine vollständige Deckung zu erzielen.

Fazit

Die Wahl des Druckmaterials hat einen erheblichen Einfluss auf die Farbgebung. Weiß wird benötigt, wenn das Druckmedium farbig (nicht weiß) oder transparent ist, um als Grundierung zu dienen und eine weiße Oberfläche zu simulieren. In anderen Fällen wird Weiß als eigenständige Farbe verwendet, um auf farbigen Drucksubstraten Schriften oder Grafiken effektvoll hervorzuheben. Der Weißdruck eröffnet kreative Möglichkeiten und ermöglicht es, visuell ansprechende Druckprodukte zu gestalten, die aus der Masse herausragen.
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